FEUER AUF TOUR

Lieber Trekker,
Feuer machen – aber wie?

Hier findest du wichtige, spannende und interes­sante Infos rund um dein Campfeuer auf den Trekking-Camps des Naturpark Neckartal-Odenwald.

Folgende Bitten an dich als Nutzer haben wir:

Bitte beachte, dass Holz eine Ressource ist, die dir vor Ort kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Nutze also nur so viel, wie du zur Essens­zubereitung benötigst und lasse für die nächsten Nutzer/innen ausreichend Holz übrig. Sie werden sich sicher freuen.

Das Landeswaldgesetz (LWaldG) in Baden-Württemberg regelt die Feuernutzung auch für die Trekking-Camps im Naturpark verbindlich.

  • Bitte informiere dich vor und während deiner Tour über die aktuelle Waldbrandgefahrenstufe, diese ist beim Deutschen Wetterdienst zu finden. In der Tabelle gilt die unter Stationame Buchen (Neckar-Odenwald-Kreis), gelistete Waldbrandgefahrenstufe. Ab Stufe 3 darf kein Feuer entfacht und kein Kocher mit offener Flamme mehr verwendet werden.
  • Bitte beachte, dass auch der sichere Umgang mit Feuer im Wald immer ein Restrisiko beinhaltet, für dessen richtige Einschätzung vor Ort du auch bei einer genehmigten Feuerstelle immer selber verantwortlich bist.
  • Bitte beachte auch den Flyer „Waldbrand – Vorsorge und Selbsthilfe“ des Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Waldbrand – was tun?
Kommt es trotz aller Umsicht doch einmal dazu, es sofort zu löschen, solange es noch ganz klein ist. An den Camps stehen Feuerpatschen und Löschwasser zur Verfügung. Kannst du es nicht mehr löschen, nimm ausreichend Abstand ein und alarmiere sofort die Feuerwehr.

Wenn du folgende Punkte immer beachtest, kann (fast) nichts schief gehen:

  • Informiere dich vor der Tour beim Forstamt über Nutzungsbeschränkungen, z.B. bei Dürre.
  • Ist es sehr heiß und trocken oder auch „nur“ sehr windig, informiere dich auch unterwegs immer wieder mal über die Waldbrandstufe.
  • Jedes Feuer muss stets beobachtet und überwacht werden.
  • Auch nachts muss dein unbeobachtetes Feuer mit Flüssigkeit gelöscht sein. Sand bedeckt die Glut nur. Er ist daher kein Löschmittel.
  • Kocher, Zigaretten und Feuerzeuge etc. sind auch offene Feuer. Deswegen fallen sie bei den entsprechenden Waldbrandstufen auch unter das Feuerverbot.
  • Nutze nur die offizielle Feuerstelle und arbeite mit deinem Kocher direkt daneben.
  • Zusätzliche Feuerstellen dürfen nicht angelegt werden. Sprecht euch untereinander über die Feuerstellennutzung einfach kurz ab und gebt sie frei, wenn ihr fertig seid.
  • Rund um die Feuerstelle dürfen keine brennbaren Sachen gelagert werden.
  • Vermeide herumliegende Kocher, Töpfe oder Äste etc. direkt um die Feuerstelle herum. Es sind Stolperfallen.
  • Benutze niemals brennbare Flüssigkeiten, um das Feuer zu entzünden.
  • Das passende Brennholz ist 3-4 cm stark und ca. unterarmlang. Lass es nicht über den Rand der Feuerstelle stehen oder rausfallen.
  • Totes Holz ist ein wichtiger Lebensraum im Wald. Stehendes Totholz darf nicht gefällt werden und bitte sammle nicht alles ein.
  • Halte immer Löschwasser an der Feuerstelle parat.
  • Beachte, dass Funkenflug schnell Löcher in Kunststoffkleidung/-ausrüstung brennt und bei Wind unbemerkt Glutnester im Wald bilden kann.

Wenn du am Boden liegendes Holz sammelst oder vom bereit liegenden Wipfelholz etwas herrichtest, reicht 3-4 cm starkes Holz vollkommen aus. Du brauchst es oft nicht schneiden, sondern kannst es meist über einen Stein oder Stamm gelegt mit dem Fuß brechen oder mit dem Messer und einem Schlagholz spalten. Es macht nichts aus, wenn es nach dem Regen außen nass ist. Holz, das seine Rinde bereits durch Trocknung verloren hat, ist innen nahezu immer ausreichend trocken.

Nasse und schmierige Rinde kannst du abschnitzen, da nasse Rinde zu viel Energie schluckt. Eckige Holzstücke brennen außerdem besser, da die Flammen an den Kanten sofort Glut schaffen. Brich das Holz nicht zu kurz, denn zu kurzes Holz ist nicht mehr gut als Gitterfeuer stapelbar, wodurch die Luftzufuhr schlecht wird. Es qualmt dann stark und zündet nicht durch.

Sicherheit bei Holzarbeiten

  • Achte bei Holzarbeiten besonders auf deine Augen und umstehende Personen.
  • Lass dir Zeit und arbeite möglichst im Hellen.
  • Splitter und hochschnellende Äste können weit fliegen und heftige Treffer landen!
  • Wenn du Werkzeug benutzt, arbeite entfernt von den anderen, um sie nicht zu verletzen.
  • Einfache, ganz leichte Arbeitsbrillen haben sich bewährt. Deine Augen werden es dir sicher danken.

Fichte, Lärche und Tanne brennen schnell und hell, ohne echte Glut. Deswegen eigenen sie sich zum Entzünden des Feuers.

Zum Kochen und Grillen benötigst du ausreichend Glut. Um gute Glut zu erhalten, nutze am besten Holz von Eiche und Buche. Diese Hölzer brennen langsam und heiß mit starker Glut. Auch Birkenholz bildet ausreichend Glut und zündet schnell.

Weide, Pappel und Kastanie brennen leicht an, bilden aber keine Glut. Diese Hölzer sind daher fürs Kochen weniger geeignet.

Das sogenannte Gitterfeuer ist das Feuer, das sich immer entzünden lässt. Schichte 3-4 Lagen aus je 3-4 Hölzern auf zwei Grundhölzern auf. Lege dein Feuerherz aus Reisig, Birkenrinde, Papier oder Anzünder mittig darunter und lasse es nach dem Anzünden einfach hochbrennen.

Bei nassem Holz gib dem Feuer Zeit, das oben liegende Holz zu trocknen und packe auch dünnere Zweige zwischen dickere Hölzer. Diese fangen schneller Feuer und halten das Feuer am Brennen. Schichte ruhig ein paar Lagen mehr auf. Da eine Flamme immer nach oben brennt, bereitet sie das darüber liegende Holz vor.

Tipp: Birkenrinde wirkt auf Grund des Betulingehalts als zuverlässiger Zunder, auch im nassen Zustand. Um Bäume nicht zu verletzen, darfst du sie aber nur von toten Bäumen abziehen.

Auch wenn es drei Wochen ununterbrochen geregnet hat, bekommst du dein Feuer mit ein paar einfachen Tricks ganz schnell entzündet:

  • Nimm unterwegs oder von zu Hause zwei bis drei fingerstarke Fichten- oder Weidenhölzer mit. Am besten sind sie bereits aufgespalten und wasserdicht verpackt. Du brauchst nicht mehr als noch etwas Birkenrinde oder einen Kohle-Wachsanzünder, die du abends gemütlich herstellen kannst!
  • Nasses Holz aufspalten und trockenen Kern in feine Streifen schneiden. Daraus gelockte Anzünder (sog. Tannenbäume oder Lockenköpfe) herstellen.
  • Sorge für ausreichend Luftzufuhr von unten und Windschutz vor starkem Seitenwind.
  • Lass dem Feuer nach dem Zünden Zeit, das Brennmaterial aufzuwärmen. Zu frühe Versuche, das Feuer anzupusten, lässt es nur ausgehen, weil das Holz schlicht noch nicht heiß genug ist.

Feuer ist nie konstant in der Hitze und es muss mit Augenmaß gut gepflegt werden. Lege rechtzeitig Holz nach, um es schön am Brennen zu halten. Kleine Restteile, die rauchend am Rand des Feuers liegen, schiebe sachte ins Feuer zurück. Dann hört der Rauch meist auf.

Zum Kochen brauchst du entweder Glut von dickeren Hölzern (max. handgelenkstark) oder schnelle, helle Flammen mithilfe von ganz dünnen, trocknen Zweigen (tote Tannen-/Fichtenreisig von ganz unten am Stamm oder von gefällten Bäumen).

  • Lege immer sparsam nach beim Kochen. Sonst entwickelt sich schnell viel zu viel Hitze.
  • Beschichtete Töpfe vertragen die Hitze meist nur schlecht, modernes Alu und Edelstahl ohne Belag sind gut geeignet. Das wichtigste Teil deiner Kochausrüstung ist der kleine Topfheber, der sogenannte „Herr Heberle“. (Bild).
  • Schaff dir einen sicheren Stand und behalte das Töpfchen im Auge. Wenn es dunkel oder der wassergefüllte Topf geschlossen ist, kannst du das Summen des Kessels kurz vor dem Sieden hören oder mit der Gabel ( aufgesetzt auf das Töpfchen) sogar spüren.
  • Kochendes Wasser oder Öl kann zu sehr schmerzhaften und schwersten Verbrennungen führen, wenn es umkippt. Trage daher immer gut geschlossenes Schuhwerk am Feuer.
  • Brennendes Fett in der Pfanne wird immer nur erstickt und nie mit Wasser gelöscht! Selbst kleine Mengen brennenden Fettes mit wenig darüber geschüttetem Wasser entwickeln in Sekundenbruchteilen sog. Fett-Explosionen mit riesigen Flammen.
  • Zwischen gar werden und verbrennen liegt beim Kochen auf offenem Feuer manchmal nur ein ganz kurzer Augenblick. Behalte deine Pfanne immer gut im Auge!

Und nun viel Spaß und guten Appetit! Ein paar bewährte Rezepte…

Findest Du hier

Sand ist kein Löschmittel! Darunter kann sich Glut ggf. tagelang halten und wieder freigeweht werden. Das Feuer muss auch abends vor dem Schlafen mit Flüssigkeit gelöscht werden, um bei Wind in der Nacht sein Aufflammen zu vermeiden. Wenn du nur wenig Wasser zum Löschen hast, hilft folgender Trick:

  • Nimm dir einen Zweigstück, das in den Hals deiner Flasche gesteckt, gerade noch etwas Wasser durchlässt. Mit diesem tröpfelndem Brausekopf kannst du sehr gezielt und sehr sparsam löschen. Du brauchst nur ca. 1/3 der Wassermenge wie bei einer offenen Flasche!
  • Ziehe beim Löschen mit einem Stöckchen in der Feuerstelle alles auseinander und prüfe genau nach, bevor du weiter wanderst.
  • Lösche so lange, bis keine roten oder weißen Stellen mehr an der Kohle zu sehen sind. Wenn alles, auch die nach oben gedrehten Unterseiten der Hölzer, tiefschwarz ist, kannst du sicher sein, alles gelöscht zu haben.
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